Wicklkließ nach Opas Rezept - A mol wos hiessches für de Uhiesschen!

Glück auf ihr Leit!

Nu giehts geschwind zum Sommer hie. Es is fei schie ganz schie warm bei uns in Chamnitz. Aber mr wolln ner net glei iebermietig wärn un versuchn noch a wingl des ugemietliche Wetter zu nutzn um a wingl hiessches Zeig zu kochn. Wenns draußn drasschd un dr Nabl kimmt, verziehn mr uns lieber in de Kich. Also ab giehts un es wird gewicklt. Na es gibt Wicklkließ nachm Opa sei'm Rezept

Was? Wie? Hääää? Das ist ein kleiner Schwank Erzgebirgisch. Eine kleine Einstimmung auf mein erstes Erzgebirgisches Familienrezept - Wickelklöße. 
Meine Schwester Michelle und ich sind schon als klaane Kinner absolute Fans von Opas Wickelklößen gewesen. Und wir sind es bis heute noch! Wenn Oma Helga mal nicht daheim ist, nutzt Opa Reiner die Gelegenheit, um die Küche so richtig einzusauen. Ich konnte nie verstehen, warum sich Oma immer darüber beschwert hat, dass sie es trotz alle Bemühen von Opa gemerkt hat, dass er wieder mal Wickelkließ gemacht hat, als sie weg war - aber nachdem ich es mal selber gemacht habe, kann ich es nachvollziehen... denn egal wie sehr man sich anstrengt, danach sieht die Küche definitiv ein wenig anders aus: ÜBERALL Mehl und Semmelbrösel. Aber naja...die ganze Sauerei hat ja was Gutes. Mmhhhh leckere Wickelklöße 💗 

Opa hat - wenn er einmal damit angefangen hat - gleich für jeden Wickelkloß-Verrückten ein Päckchen Wickelklöße gemacht. Gelagert haben wir sie im Tiefkühlfach. So hatten wir immer einen Beutel mit Wickelklößen zu Hause, wenn wir sooooooo großen Appetit drauf hatten. Dazu gab es bei uns immer Gulasch - meistens Putengulasch. Und den kann Mama so gut. Schon am Tag vorher haben wir immer von der unglaublich leckeren Soße genascht. Nur Mist, dass sie es immer mitbekommen hat.

 
Da ich leider keine Zeit hatte, den leckeren Gulasch zu machen, habe ich mal was ganz neues dazu ausprobiert. Mit grünem Spargel und einer Creme Fraiche haben die Wickelklöße auch super geschmeckt und ich habe das leckere grüne Stangengemüse dabei. Natürlich nicht zu vergleichen mit dem Gulasch, aber es ist ne suuuuper Alternative und saisonal.

Aber genug geschwärmt...jetzt lüfte ich das Geheimnis um die leckeren Wickelköße nach Opa Reiners Rezept. Es scheint erstmal recht viel zu sein, aber die Menge lohnt sich wirklich, weil man sie super einfrosten kann (ungekocht). Und so habt ihr immer welche auf Lager. UND ihr müsst nicht jedes Mal die Küche danach halb neu renovieren.


Und das braucht ihr für ca 30 Klöße: 

4 normal große Kartoffeln (ungeschält, festkochend)
5 Eier
700g Mehl (Dinkelmehl oder 480er)
150 g Butter
200 g Paniermehl





Und so funktionierts: 
  1. Die Kartoffeln ungeschält am Vortrag kochen, bis sie weich sind. Am besten über Nacht abkühlen lassen und dann die Schalen einfach mit einem kleinen Messer abziehen (wie man es auch bei Pellkartoffeln macht). Dann werden die Kartoffeln fein gerieben oder durch eine Kartoffelpresse gequetscht.
  2. Die Eier hinzugeben und beides miteinander vermengen. Nun nach und nach Mehl hinzugeben, bis ein fester Teig entsteht, der nicht mehr zu sehr an den Händen kleben bleibt. Bei Bedarf noch ein wenig Mehl nachgeben. Die Butter nebenbei auslassen - aber nicht bräunen. 
  3. Den Teig in faustgroße Stücke teilen und in eine quadratische Form bringen, die ca. 1 cm dick ist. Dann wird das Teig-Quadrat mit einem Nudelholz auf einer mit Mehl bedeckten Fläche ausgerollt. Der Teig sollte dann ca. 2mm dick sein (den Teig zwischendurch wenden, dass er nicht kleben bleibt). 
  4. Die ausgelassene Butter mit einem Pinsel großzügig auf dem Teig streichen. Jede Ecke darf bedeckt sein. Danach das Paniermehl darüberstreuen. Auch hier müsst ihr nicht sparen. 
  5. Den Teig von der unteren Seite nach oben hin aufrollen - dabei zwischendurch festdrücken, dass die "Wickel" nicht lose sind. Die Rolle ist meist ca. 25-30 cm breit und hat einen Durchmesser von ca 3-4cm. 
  6. Dann werden die langen Rollen in ca 6-7 cm breite Stücke geteilt. Die Enden andrücken, sodass der "Wickel" geschlossen ist (so läuft beim kochen nicht unbedingt Wasser rein). 
  7. Die Wickelklöse in 10er packen einfrosten oder wenn ihr sie verspeisen wollt in Salzwasser ca 15-20 Minuten kochen. Die Wickelklöße sollten sich dann vom Boden lösen und an der Oberfläche schwimmen. Wenn die Wickelklöße doch ein wenig Wasser aufgenommen haben, könnt ihr das Wasser abgießen und die Klöße einfach kurz im warmen Topf stehen lassen. So verdampft das unnötige Wasser und sie sind perfekt!
  8. Genießen. 


Hier nochmal die Zubereitung in schicken Bildern: 

  
 


 

Also ich persönlich fand es wirklich lecker. So circa drei Wickelkließ kann ich gut verdrücken, aber dann bin ich meistens rappelvoll. Also wenn ihr die Klöße in 10er Portionen einfriert habt ihr definitv 2 Portionen und vielleicht noch eine für den nächsten Tag. 
Durch die Semmelbrösel haben die Wickelklöße einen tollen Crunch in der Mitte - ja und die Butter - die Butter ist immer gut und lecker!

Probiert es mal aus und gebt Bescheid, wie euch dieses Rezept gefallen hat und ob euch das arzgebirgsche Zeig schmeckt.

Glück auf!





3 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Oh das freut mich sehr, Sandra 😊Toll, dass du sie ausprobiert hast.
      Was gab es bei dir Leckeres dazu?

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  2. cool, dass mit den Kartoffeln kenne ich bisher garnicht. Ich kenne die Wickelklöße von meiner Oma aus Thüringen mit leckerer Petersiliensoße.
    Der Tipp mit dem Einfrieren ist super!
    Ich probier heute mal dein Rezept aus!

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